Schmetterling

Mein Verstand benebelt, der kühle Kopf einfach weg,

Klatsch – mitten auf’s Herz ein rosaner Fleck.

Rosarot, um ganz genau zu sein, 

so fluffig wie Watte, wie Seide so fein.

Er hat deine Form, er trägt deinen Namen,

wächst Stunde um Stunde mit wehenden Fahnen.

Und macht, dass ich wieder dreizehn bin,

hormonbefallen, mit nur einem im Sinn:

Dich.

 

Die Zunge gelähmt, die Gedanken umwoben, 

von den Schmetterlingen im Bauch, die völlig ungezähmt toben,

und keinen Platz für Anderes lassen,

schon gar nicht dafür, mir ein Herz zu fassen,

um dir zu sagen, was da in mir brennt

und dass mein Herz im Stolperschritt rennt,

wenn es dich sieht, dich riecht, dich hört, dich fühlt,

und dir zu sagen: Du hast mich aufgewühlt!

 

Noch ein Blick, noch ein Wort, was gäb' ich dafür,

ich möchte dir sagen, ich gehöre ganz dir!

 

--

 

Ich hab‘ es gesagt, doch du wollt’st es nicht wagen,

bin auf dem Boden der Tatsachen aufgeschlagen.

 

Das „Warum“ hängt im Raum, ganz still und ganz stumm,

mein Kopf sagt „ich weiß“, doch das Herz ist noch dumm,

ist noch dreizehn, naiv und hatte gedacht, 

dass Liebe alles möglich macht.

 

Die Fahnen auf Halbmast, das Rosa gesprungen,

das Klopfen des Herzens ist deutlich verklungen,

nur noch ein Echo, wo der Fleck einst war,

die Leere hier, schwer vorstellbar.

 

Ich schau nach vorn, gewillt, den Schmerz zu besiegen

und seh am Horizont einen Schmetterling fliegen.

Es ist einer von meinen, er hat sich losgerissen,

Ich rufe ihm nach: Ich werd‘ dich vermissen! – 

Euch alle, euer Weben und Toben!

Für einen Moment hattet ihr mich aus den Angeln gehoben

und schweben lassen, mehr auf als nieder – 

Und er antwortet nur: Wir sehen uns wieder!